General Assembly des Forum for European Journalism Students an der TU Dortmund (17.-21.10.)

Europäische Journalismus-Studierende zu Gast am Institut für Journalistik

Unter dem Titel „Beyond the Headlines: The Power of Investigative and Slow Journalism“ richtete das Forum for European Journalism Students (FEJS) im Oktober seine General Assembly 2024 am Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus und Institut für Journalistik aus. Knapp 50 Journalismus-Studierende und junge Journalist:innen aus insgesamt 16 Ländern reisten für die Veranstaltung vom 17. bis 21. Oktober nach Dortmund.

In monatelanger Vorbereitung hat das deutsche Organisationsteam, zum Großteil bestehend aus Dortmunder Journalismus-Studierenden, die FEJS General Assembly 2024 auf die Beine gestellt. Die Entscheidung, das Event in Dortmund auszutragen, fiel bereits im November 2023. Richard Brandt, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik, und weitere IJ-Studierende reisten damals zur General Assembly 2023 des Forum for European Journalism Students nach Marseille. Auf der Versammlung stimmten die anwesenden Mitglieder über die Austragungsorte der künftigen FEJS-Veranstaltungen im Jahr 2024 ab. Während der Annual Congress des FEJS im April dieses Jahres im finnischen Helsinki stattfand, ging das Votum für die General Assembly 2024 an Dortmund.

Journalist:innen von CORRECTIV und ICIJ zu Gast

Gemäß dem Auftrag des Forum for European Journalism Students, den Austausch und die Weiterbildung junger Journalismus-Studierenden in Europa zu fördern, warteten zahlreiche spannende Programmpunkte auf die Teilnehmenden und ihre Gäste, darunter weitere Studierende des Instituts für Journalistik sowie afrikanische Gastwissenschaftler:innen, die eine Autumn School am Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus absolvierten.

Renommierte Gastodzierende gaben den FEJS-Mitgliedern in interaktiven Workshops und Vorträgen wertvolle Einblicke in die Themenfelder des investigativen und Slow Journalism. Andreas Eckardt, stellvertretender Leiter von NBC News Europe, tauschte sich mit den Studierenden in einer offenen Runde zum Thema „Is Slow Journalism a New Phenomenon?“ aus und ging dabei auch auf die für Journalist:innen essenzielle Selbstfürsorge ein. Jelena Cosic, Ausbildungsleiterin und Osteuropa-Koordinatorin des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) und derzeit Journalist in Residence am Institut für Journalistik, stellte die Arbeit und die prämierten Recherchen des Recherchenetzwerks, u.a. zu den Panama und Pandora Papers, vor. Sie betonte, wie wichtig es für angehende Journalist:innen sei, ein investigatives Mindset an den Tag zu legen und sich grenzüberschreitend zu vernetzen.

 

Mit Spannung erwartet wurde die Präsentation von Marcus Bensmann vom gemeinnützigen deutschen Medienhaus CORRECTIV. Er berichtete von den Recherchen seines Teams zum Treffen hochrangiger AfD-Politiker:innen und Rechtsextrem:istinnen im vergangenen November in Potsdam und dem dort entwickelten „Geheimplan gegen Deutschland“, der die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland vorsah. Die Recherchen von CORRECTIV hatten zu Beginn dieses Jahres landesweite Proteste ausgelöst und auch über die deutschen Grenzen hinaus für Aufsehen gesorgt.

Europäische Themen im Mittelpunkt

Eva Fischer, freie internationale Korrespondentin und Reporterin u.a. für den Berliner Tagesspiegel, wiederum zeigte den Journalismus-Studierenden, wie sie relevante Quellen auf europäischer Ebene finden und auswerten und damit zu einer kritischen EU- und Europa-Berichterstattung beitragen. Ihre Präsentation leitete nahtlos in den offiziellen Launch des EU-geförderten Projekts „COPE: Covering Cohesion Policy in Europe – Training MOOC for European Journalism Students“ über, der mit Vertretern der Europäischen Kommission und der an dem Projekt beteiligten Partner und Universitäten gefeiert wurde. Unter Leitung des Instituts für Journalistik der TU Dortmund hat das COPE-Team in den vergangenen zwei Jahren einen umfangreichen Online-Kurs bestehend aus 14 Modulen entwickelt, der künftig in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten und in allen offiziellen EU-Amtssprachen angehende Journalist:innen in der kritischen EU- und Europa-Berichterstattung schulen soll.

Über die thematischen Sessions hinaus stand das Netzwerken der FEJS-Mitglieder untereinander und mit Journalist:innen und Verantwortlichen aus Dortmund im Vordergrund. Neben dem Besuch der beiden Redaktionen des Dortmunder Lokalsenders Radio 91.2 und des Westdeutschen Rundfunks (WDR) profitierten die FEJS-Mitglieder von einer geführten City-Tour, angeboten und unterstützt von der Wirtschaftsförderung Dortmund. IJ-Studierende präsentierten den Gästen aus dem europäischen Ausland zudem die Redaktionsräume und Studios der Dortmunder Campusmedien eldoradio und KURT.

Zum Abschluss der General Assembly 2024 stimmten die FEJS-Mitglieder über die neue Aufstellung des Executive Board und Secretariat, den beiden zentralen Organen des FEJS, sowie die Austragungsorte für die künftigen Veranstaltungen ab. Zusätzlich zur bereits feststehenden Location für den Annual Congress 2025, der voraussichtlich im kommenden Mai in Krakau stattfinden wird, entschieden sich die Teilnehmenden, die nächste General Assembly im Herbst 2025 in Porto in Portugal und den darauffolgenden Annual Congress im Frühjahr 2026 in Tilburg in den Niederlanden abzuhalten.

Ein großer Dank geht an die Kooperationspartner und Sponsoren

Das Forum for European Journalism Students (FEJS) und insbesondere das deutsche Organisationsteam unter Leitung von Richard Brandt bedanken sich sehr herzlich bei ihren Kooperationspartnern, dem Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus und dem Institut für Journalistik, für ihre großartige Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Events.

Darüber hinaus gilt ein weiterer großer Dank den zahlreichen Sponsoren, die die General Assembly 2024 des FEJS in Dortmund finanziell oder mit Sachspenden unterstützt haben. Zu diesen Sponsoren zählen die ZEIT-Stiftung Bucerius, die Johanna-Quandt-Stiftung, die FAZIT-STIFTUNG, die Stiftung Presse-Haus NRZ, die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung, die Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund (GdF), der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), die audiowest media GmbH, Radio 91.2, die Borussia Brauerei, die Signal Iduna Gruppe, die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund, der ex e.V. – Die Alumni-Vereinigung des Instituts für Journalistik der TU Dortmund, die Fakultät Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund und die TU Dortmund selbst.

© Charlotte Groß-Hohnacker & Merle Rickers / Institut für Journalistik, TU Dortmund

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Kontakt:

Stadt Dortmund
Geschäftsstelle Masterplan Wissenschaft
wissenschaft@stadtdo.de

Angela Märtin und Christina-Bella Pagés

Bild: Dortmund-Agentur/Roland Gorecki